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Riffgat alpha ventus

Gemeinsame Rettungskette auf See vereinbart

Es ist ein Novum in der deutschen Offshore-Windkraft: Die Windparkbetreibergesellschaften Deutsche Offshore-Testfeld und Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG (alpha ventus), EWE Erneuerbare Energien GmbH (Riffgat) , Global Tech I Offshore Wind GmbH und Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG kooperieren bei der Notfallrettung auf See.

Training an Land: Abwinchen vom Helikopter
Training nicht nur für den Notfall: Abwinchen vom Helikopter auf einer Onshore-Windenergieanlage mit Abwinch-Plattform

Damit haben erstmals verschiedene Betreiber ein einheitliches Rettungskonzept für vier Nordsee-Windparks entwickelt. Die Parks liegen zwischen 15 und 95 Kilometern vor der Insel Borkum. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Notfallversorgung aus einer Hand zu erhalten und gleichzeitig Synergien zu schaffen.

Die Northern HeliCopter GmbH aus Emden hat in einer europaweiten Ausschreibung, die im Rahmen eines Dienstleistungsvertrags durch die EWE Offshore-Service & Solutions GmbH organisiert und gemeinsam mit den anderen Windpark-Betreibern betreut wurde, den Auftrag erhalten. Für die Durchführung der geforderten Rettungsdienstleistungen kooperiert Northern HeliCopter mit der Rettungsleitstelle VENTUSmedic, die von der Johanniter-Unfall-Hilfe betrieben wird.

Die medizinische Leitstelle in Berne bei Bremen ist erster Ansprechpartner bei einem medizinischen Notfall in einem der Offshore-Windparks. Sie arbeitet eng mit den Betriebsleitstellen der Windparkbetreiber zusammen und kann mit den zusätzlichen Informationen über Schiffe und Personen im Windpark ein vollständiges Lagebild zusammenstellen. Rund um die Uhr sind in Berne Rettungsassistenten erreichbar. Sie sind verantwortlich für das Hinzuziehen des ärztlichen Hintergrunddienstes, den Einsatz des Rettungshelikopters und den reibungslosen Weitertransport an Land sowie die Aufnahme in das passende Krankenhaus. Die medizinische Ausstattung der Offshore-Helikopter ist auf dem neuesten Stand der Technik und vergleichbar mit der von Rettungswagen an Land. Im Falle einer Notfallrettung werden von Beginn an auch die staatlichen Organe wie MRCC (Marine Rescue und Coordination Center) und das Havariekommando informiert, so dass diese bei Erfordernis reibungslos im Notfallmanagement eingebunden werden können.

„Für alle Partner-Unternehmen war es wichtig, dass für die Wartungsintervalle des Helikopters garantiert ein gleichwertiger Ersatz zur Verfügung steht. Für den Fall, dass ein Helikopter aus Wettergründen nicht fliegen kann, sind für die nahe zur Küste gelegenen Windparks alternative Rettungstransportwege via Schiff geplant“, erklärt Irina Lucke, Geschäftsführerin der EWE Offshore Service & Solutions GmbH, die als Betriebsführer der Windparks alpha ventus und Riffgat die Kooperation initiiert hat.

„Der Windpark Global Tech I liegt über 100 Kilometer vor der Küste. Für uns spielt daher der Faktor Zeit bei der Notfallrettung die entscheidende Rolle. In nur 15 Minuten nach Anforderung fliegt der Rettungshelikopter tagsüber mit dem medizinischen Fachpersonal los und ist innerhalb der „goldenen“ Stunde vor Ort. Auf unserer parkinternen Umspannstation haben wir ein kleines Hospital zur notfallmedizinischen Versorgung. Der dort von Global Tech I dauerhaft stationierte Rettungsassistent kann zusätzlich durch den telemedizinischen Dienst unterstützt werden. So wird, falls erforderlich, die Zeit bis zum Eintreffen des Helikopters optimal genutzt. Alles in allem sind wir überzeugt, dass wir mit Northern HeliCopter und der angegliederten Leitstelle ein ganzheitliches und fachlich kompetentes Rettungskonzept haben“, so Dr. Felix Prechtel, Leiter Betrieb der  Global Tech I Offshore Wind GmbH.

„Der Helikopter ist neben zwei Piloten mit einem Windenführer (HOIST Operator) sowie einem zum Höhenretter ausgebildeten Rettungsassistenten und einem Notarzt besetzt. Das ermöglicht eine Rettung von Verletzten auch an schwer zugänglichen Windkraftanlagen und eine notfallmedizinische Intensiv-Versorgung während des Fluges. Es wäre wünschenswert, wenn dieses wegweisende Konzept auch von anderen Offshore Windparks adaptiert wird und sich so in den nächsten Jahren eine Nord- und Ostsee überspannende qualitativ hochwertige Rettungsstruktur etabliert“, erklärt Jürgen Hepper, Abteilungsleiter Technische Betriebsführung des Trianel Windparks Borkum.

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